VcA Gründer und best buddies – Benjamin Adrion und Michael Fritz
Moin Michael. Für alle, die Dich noch nicht kennen. Wer bist Du und was machst Du?
Michael Matthias Friedemann Fritz. Weltenbürger, Kartoffel, Schwabe, wohnhaft auf Sankt Pauli. Der als Langzeitstudent die Chance hatte, Viva con Agua St. Pauli Hamburg gründen und aufbauen zu dürfen.
Warum Hamburg und nicht… ?
(Lacht) Sankt Pauli, nicht Hamburg. Sankt Pauli ist ein Melting Pot für Kultur, soziales Engagement, die Kunst, das Viertel, den Fußball, die Liebe zum Leben.
Wie wurde aus einer kleinen Spendenaktion Viva con Agua und was hat St. Pauli damit zu tun?
Gute Frage. Ich glaube, das Ehrlichste ist eine bunte Mischung aus gesundem Aktivismus, viel Leidenschaft, einem hohen Grad an Naivität. Gepaart mit ganz viel Glück, (FC ST.) Pauli und den besten Freunden der Welt.
All-Profit statt Non-Profit. Erkläre uns das doch bitte mal.
Die meisten NGOs (Non-Goverment-Organisations) sehen sich selbst als Non-Profit. Wir sind der Meinung, dass alle von einem Engagement mit und bei Viva con Agua Hamburg profitieren sollten. In erster Linie die Menschen in den Projektgebieten Afrika, Asien oder Südamerika. Die einen menschenwürdigen Zugang zu sauberem Trinkwasser sowie einer Sanitärversorgung erhalten. Als auch die, die sich in Deutschland, Schweiz, Spanien, Österreich, Niederlande und mittlerweile auch Uganda engagieren. Das Engagement soll Spaß machen, Freude verbreiten, Lernfelder offerieren. Inspirieren, neue Mitglieder für das eigene Umfeld gewinnen oder zumindest ein Haufen Karmapunkte bringen.
Ich halte es wie Marteria – von Level zu Level. (Michael Fritz / Viva con Agua Hamburg)
Du hast manchmal 12 Stunden Schichten. Was leuchtet am Ende des Tages mehr – Deine Augen oder die Ränder darunter?
Die Augenränder sind schon hart. Ich checke immer mit den Fingern, wie hart. Ein Fingerbreit normal, zwei Fingerbreit Festivalsaison, drei Fingerbreit Millerntor Gallery. Doch am Ende macht mein Job immer Sinn und Spaß. Plus: Ich darf mein komplettes Potential entfalten. Das ist für mich schon ein absoluter Traumjob!
Viva con Agua mit dem ECHO für soziales Engagement 2017
Neben Trinkwasser ist auch gutes Essen wichtig. Kochst Du oder lässt Du kochen?
Ich bin zu Hause für das Frühstück zuständig und meine Frau glücklicherweise für das Abendessen. Sonst gebe es nur Nudeln mit Pesto.
Äthiopien ist eines Eurer Schwerpunktländer. Kannst Du etwas über die einheimische Küche erzählen? Wo bekommt man die in Hamburg?
Äthiopien ist definitiv eines der schönsten Länder, in denen ich je war. Sowohl landschaftlich als auch von der Kultur und herzlichen Menschen! Meiner Meinung liegt es daran, dass Äthiopien nie kolonialisiert, sondern „nur“ von den Italienern okkupiert war. Dadurch haben sich ihre Kultur erhalten. In der Musik, im Tanz und vor allem im Essen. Das äthiopische Essen ist der Hammer und sehr vielseitig. Für alle, die mal lecker äthiopisch essen wollen, unbedingt zu Karls Cafe in Ottensen gehen und bitte von Viva con Agua Hamburg grüßen.
Bier oder Whisky?
Ich Bier, meine Frau Whisky.
Fleisch oder Gemüse?
Je nach Land und Kultur. In Deutschland eher Gemüse. In Äthiopien gibt es als Festmahl bei jeder Brunneneinweihung eine Ziege.
Irgendwann ist auch mal gut. Wie und wo fährst Du Dich in Hamburg runter? Stichwort „erden“.
Aktivisten fahren nicht im klassischen Sinne runter. Sie motivieren sich immer wieder neu durch die Inspiration während der Aktivität. Durch die Künstler, die Musiker, die engagierten Menschen, die einen im Hier und Jetzt immer wieder aktivieren. Für das runterfahren im Sinne des Ego-Games ist jede Projektreise das beste Mittel. Ich bekomme dort die Demut mit aller Härte ins Gesicht geschmettert. Und das ist für mich mindestens 2x im Jahr mehr als angebracht.
Fakten
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