Peacetanbul Hamburg bei Kampnagel

Kreativ ist auch die Einrichtung im Peacetanbul. Mosaikbestückte Lampenschirme, Wandbilder und Kirschblütenbaum treffen auf DJ Pult auf Holzpalettenturm. Alles selbst gebastelt, versteht sich. Was wild klingt, passt komischerweise gut zusammen. In Besitzer Ergün, ein Kind der Schanze, steckt eben ein Freigeist. Genau wie im Hofnachbar Kampnagel, dem Veranstaltungsort für Kunst & Kultur aller Art. Miteinander, sich ausleben und „so sein können, wie man ist“ ist hier angesagt.

Ankommen

Gleich zu Beginn treffen wir zufällig auf alte Freunde. Ewigkeiten nicht gesehen, tauschen wir bei Rosé in Liegestuhl und Sonne alte und neue Geschichten aus. Easy ankommen, „Unrush your World“. Vorm Essen und dem ersten Yeni Raki erhöhen wir auf die hauseigene Cola „Koka Nana“ und raten nach dem ersten Schluck, was an dieser anders ist. Die marokkanische Minze ist es. Wir bestellen heute alles auf einmal und verzichten auf einzelne Gänge. Wir mögen es bunt und teilen ohnehin am liebsten alles, was auf dem Tisch steht.

Essen

Was da wäre: angegrillte Avocado Hälften mit Salsa Haube, medium gegarte Fleischstreifen, beides von einem Salat aus Spinat, Kirschtomaten, Kichererbsen in feinem Öl begleitet. Der Vorspeisen Klassiker darf nicht fehlen. Mezze mit Humus und Granatäpfeln, Rote Beete Mus, Taboule und frischer Focaccia. Das knallt! Besonders auf dem tief waldgrünen Linoleum Tisch mit schwarzen Beinen und roten Stühlen. Bunte Vielfalt – nicht nur dieser Tage ein wichtiges Statement. Und so schmeckt sie auch. Das Fleisch ist zart, der angemachte Salat frisch und samtig, die Mus cremig.

Wohlig satt, nehmen wir später noch einen letzten Yeni Raki vor der Tür. Ein Betonwürfel dient nicht nur der Palme als Fläche dafür. Ein Gefühl von Großstadtromantik macht sich breit, wir nippen am Glas und genießen. Besitzer Ergün leistet uns Gesellschaft, schön. Gerade zurück von einer Demo „gegen Rechts“ unterhalten wir uns über die aktuelle Lage, wie wichtig es ist, Flagge zu zeigen und wie wohl er sich bei Kampnagel fühlt. „Jede Woche andere Leute. Aus Theater, Kunst, Gängeviertel. Selten habe ich mich dem Weltfrieden näher gefühlt, als hier.“ Schönes Schlusswort. Darauf trinken wir.