Lilli Gavric

Moin Lilli, erzähle mal kurz, was Du so machst, und wo Du herkommst

Moin Basti. Wie Du hörst, komme ich aus Hamburg. Ja, so richtig aus Hamburg. (Lacht) Ich werde das oft gefragt, offensichtlich gehöre ich zu einer aussterbenden Art. Ich lebe und schreibe hier. Zwischendurch sitze ich auf schnellen Rädern und düse quer durch die Stadt.

Du bist freie Autorin, über was und für wen schreibst Du noch?

Primär erzähle ich Geschichten über Food, Fahrrad und Hamburg. Treffe interessante Charaktere und führe Interviews. Quatsche über Hamburg und mit Hamburgern, schaue, was in der Stadt los ist und unterstütze so auch Projekte. Ein gutes Beispiel dafür ist die angespannte Mietsituation der Hofgemeinschaft Viva la Bernie, der auch die Band Fettes Brot und Rocko Schamoni angehören. Das betrifft die ganze Stadt. Das Thema hat sich wiederum aus einem anderen Klönschnack ergeben. So entstehen Kontakte, Ideen und am Ende oft etwas, was es zu erzählen gilt. Ob für das Fotoprojekt über Hamburgs Fahrradkultur WE ARE TRAFFIC, aus dem ein Bildband mit Kurzportraits entstanden ist oder für DIE ZEIT. Man könnte sagen, da wo Herzblut ist, da bin ich.

Das BOAufn Klönschnack mit BO in der KunztKüche
Lilli GavricBeim Interview mit Jesper Munk für Testspiel/Foto: Björn Buddenbohm

Warum Hamburg und nicht… ?

Ich verstehe die Frage nicht. (Lacht)

Dein Lieblingslunch zurzeit?

Ich mag Delis mit täglich frischem Mittagstisch. Das Fritzis in der Kleinen Freiheit zum Beispiel. Deren Fischfrikadelle mit Kartoffelsalat, ein Knaller.Hej Papa in der Poolstraße kann kreativ und bodenständig zugleich. Frische Hausmannskost und gute Portionen fürn normalen Geldbeutel. Das mag ich. Qualität kostet, aber Lunch in Hamburgs Mitte kann schon sehr teuer sein.

Grundsätzlich lieber selber kochen oder essen gehen?

Mittags gehe ich meist essen, weil ich unterwegs bin. Abends rühre ich lieber selbst in den Töpfen. Aktuell wieder mehr als vorher. Ich habe gerade „aufgeräumt“ und ein fünfwöchiges „No Sugar Retreat“ hinter mir. Da muss man jeden Tag ran, mal eben irgendwas nebenbei ist nicht. Das Ziel war, wieder mehr Bewusstsein für Ernährung zu schaffen. Die individuelle Blutgruppe spielt dabei auch eine Rolle, spannend! Meine Ernährungsweise ist zwar gar nicht übel, hat aber ihre Mankos. Natürlich folgt ein Erfahrungsbericht auf dem Blog. Spoiler: „Der Mandelmilch Ausraster“.

Stichwort Dreamteam. Was kann ich, was Du nicht kannst?

Kurze Sätze. (Lacht) Und Selbstverständnis. Ich lerne viel von Dir.
KlönschnackDas M2S Team: Lilli & Basti

Du machst die besten… ?

Ich habe tatsächlich keine Ahnung. Mein Gulasch esse ich aber immer ganz alleine auf, muss also gut sein. Liegt vielleicht an meinem Balkan Blut.

Fleisch oder Gemüse?

Fleisch. Beides.

Tee oder Kaffee?

Kaffee. Nicht nur Genuss, sondern auch Ritual. Cortado trinken und Zeitung lesen, heißt für mich: Pause. Hilft mir beim Denken und Starten. Tee am Morgen… was stimmt nicht mit den Leuten? Spaß, der Tag startet bei mir aber definitiv mit einem doppelten Espresso und Schuss Milch.

Bier oder Whisky?

Whisky. Wenn Bier, dann Craft Beer.

Irgendwann ist auch ma´ gut. Wie und wo fährst Du Dich in Hamburg runter?

Auf dem Rad und Deich an der Dove Elbe. Beim Joggen durch Planten un Blomen am frühen Morgen. Beim Zeitung lesen im Café. Vor allem aber beim Meditieren. Stille und einfach mal die Klappe halten ist ’ne feine Sache. So sieht man den Wald vor lauter Bäumen wieder. Klar und deutlich.

Lilli GavricLilli für WE ARE TRAFFIC/Foto: Björn Lexius