September. Jetzt färbt sich die Natur neu. Das grelle Licht des Hochsommers schwindet, kräftige Rottöne machen sich breit. Alles wird etwas weicher, leiser. Licht, Stimmung, Leute. Die schönste Zeit für einen ausgiebigen Spaziergang, um die letzten Züge des Spätsommers auszukosten. Wir schlendern durch riesige Parkanlagen, Naturschutzgebiete und Waldgebiete und haben so, fast aus Versehen ein Hamburg an der Elbe Special kreiert. Es gibt Schlimmeres, versprochen.
Foto: SHMH, Sinje Hasheider, Jenisch Haus
Foto: SHMH, Sinje Hasheider, Jenisch Haus, Schmidtchen
Jenischpark
Unendliche Weite suggeriert der Landschaftspark in Othmarschen, gleich neben dem Elb-Anleger Teufelsbrück gelegen. Er ist also auch per Boot zu erreichen, wenn man so will. Dort angekommen, weitläufige Wiesen und Hügel soweit das Auge reicht. Sehr beliebt auch bei Hund und Besitzer, hat das hier doch zu Recht den Namen Auslauffläche verdient. Nach ausgiebigen Spaziergang kehrt man nur zu gern im „Schmidtchen“ ein. Mit eigener Konditorei und Bäckerei ganze 11-mal in der Stadt verteilt, versorgt es uns auch im schönen Jenischpark mit Kaffee und Kuchen. Das imposante Jenisch Haus, eine Villa aus dem Jahr 1831 beherbergt neben einem Museum auch das gediegene Café. Hier lässt es sich sowohl im Sommer als auch im Winter mit einer guten Tasse Kaffee und Buch verweilen. Und was ist mit Tee? Geht auch. Besonders gut zu Petit Fours oder herzhafter und natürlich selbst gebackener Quiche.
Schmidtchen Jenisch Haus
Baron-Voght-Straße 50
22609 Hamburg
Altonas Balkon
Altonas Balkon Hamburg. So heißt nicht nur das weitläufige Gebiet 27 Meter oberhalb von Hafen und Elbe, sondern auch das kleine unscheinbare Café mittendrin. Unaufdringlich liegt es im Eck vor der Aussichtsplattform Altonaer Balkon, gegenüber vom Altona Rathaus. Ohne Halligalli lässt es sich hier prima pausieren. Bei selbst gemachten Kuchen oder Wiener Würstchen mit Senf und Butterbrot im Biergarten. Der Altonaer Balkon ist ein Teil des Grünzuges, der sich am nördlichen Elbufer von Hamburg-Altona bis nach Neumühlen erstreckt. Hier spaziert man fast märchenhaft über den Elbuferwanderweg, zwischen Tannen und imposanten Hügeln, die im Winter als Rodelberg für Fortgeschrittene dienen. Nicht umsonst liegen am Wegesrand Heuballen, die zur Not bremsen. Kleine Anstiege, scharfe Kurven und Stufen führen einen Richtung Elbstrand, ohne ihn zu erahnen. Vorbei an angelegter Wildblumenwiese und dichten Baumwipfeln. Ein klein bisschen beeindruckend, was Hamburgs Natur kann.
Altonas Balkon Hamburg
Palmaille 41
22767 Hamburg
Falkensteiner Ufer – Wittenberge
Bereits am Elbstrand angekommen, bleiben wir gleich hier. Starten allerdings viel weiter hinten beim Falkensteiner Ufer. Wo der Strand und Elbe zu Linken liegen und das Gebiet rundherum in ein Waldstück übergeht. Hält man sich rechts und geht steil aufwärts, steht man mitten im Wald des Sven-Simon-Parks und entdeckt sogar eine Waldhütte. Sie liegt soweit oben, dass ein Herankommen nicht so einfach ist. Der Ausblick von dort muss unschlagbar sein. Nimmt man die Linksbiegung, nachdem man das Elb Camp hinter sich gelassen hat, wandert man durch tiefe Täler und nimmt steile Abfahrten mit Kurvenlage. Hier stattdessen das Fahrrad, ohne gute Bremsen zu nehmen, grenzt schon an kleinem Down Hill. Wir sprechen aus Erfahrung. Dann doch lieber gemütlich und sicher unten ankommen und dem Sandweg bis zum Ende folgen. Wer es ernst meint mit „Spazieren“ macht einen großen Schlenker durch die Wittenbergener Heide und stattet auf dem Heimweg Lühmanns Teestube in Blankenese noch einen Besuch für Senfeier oder ein Stück englischen Pie ab.
Luehmanns Teestube
Blankeneser Landstraße 29
22587 Hamburg
