Cafe Leonar Hamburg

Geschichte und Atmosphäre

Geschichte schwingt ganz deutlich mit im Café Leonar, das Literaturcafé und Kaffeehaus im alten Stil ist. Es hat das ehemalige jüdische Viertel hier im Grindelhof wieder mit Leben gefüllt, zehn Jahre hat es bereits auf der Uhr, seit fünf Jahren ist es an diesem Standort. Vielen interessanten Tischgesprächen kann man hier lauschen, die irgendwie anders sind als anderswo. Intellektuelle, Künstler und Schauspieler besprechen hier ihre neuen Projekte, einige von ihnen meint man zu erkennen. Sie sitzen inmitten von Bücherregalen, gefüllt mit jüdischer Literatur, gespendet von der Nachbarschaft und Sofas aus einer anderen Zeit. Dennoch wirkt es weder verstaubt noch altbacken, sondern einfach nur stilecht. Versinken in Buch und Sessel und dabei die Zeit vergessen, geht hier ganz leicht.
Cafe Leonar Hamburg
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Tradition und Moderne

Mona und Aliyas bilden das Dreamteam hinter den Kulissen. Mona rauscht durchs Café und versprüht unheimlich viel Charme, entzückend. Sie erzählt von Stammgästen, die jeden Tag vorbeikommen, immer das Gleiche bestellen und ihre Tageszeitung lesen. „Manche Gäste kommen jeden Abend, trinken immer den gleichen Drink. Selbst wenn der nicht mehr auf der Karte steht, machen wir den ihnen trotzdem“, lächelt sie. Das hat Klasse. Macht es aber auch manchmal nicht einfach, Neues einzuführen, das Zusammenspiel aus Tradition und moderner Gastronomie in Einklang zu bringen. „Veränderungen laufen eher unter dem Radar“, lacht Mona. „Ganz unauffällig.“ Wie die neuen Hummus Bowls, die die Mezze abgelöst haben, inhaltlich aber sehr ähnlich sind. Ähnlich großartig im Geschmack vor allem.
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Das Essen

Ob nun die Bowl mit Lachswürfel, Avocado, Spinat, Zuckerschoten und Uri Buri Soße (inspiriert durch Kitchen Impossible) oder die mit Merguez, Süßkartoffel und kleinen Schmortomaten besser ist, ist wirklich schwer zu sagen. Beide sind toll abgestimmt und die einzelnen Zutaten harmonieren perfekt. Dass der Hummus nach eigener spezieller Rezeptur gerührt wird, verrät uns nicht nur Mona, sondern auch die auffallende Cremigkeit. Zum Reinlegen. Klassiker wie das „Reubens Sandwich“ mit Pastrami, Sauerkraut, Gewürzgurken und Salat ist nicht umsonst einer und reicht deutlich für zwei. Kommt man morgens, beglückt einen das „Tel Aviv“ Frühstück aus Shakshuka, frischem Labane (Joghurt) und Tabouleh. „Antwerpen“ ist süßer, mit Mohnwaffel und Ahornsirup. Auf klassische Eierspeisen muss aber niemand verzichten. Typisch jüdische Gerichte sind zwar hoch im Kurs, allerdings hier nicht koscher. „Sobald man das Essen berührt und nicht jüdisch ist, gilt es als nicht koscher, da herrschen strenge Regeln“, erklärt uns Mona. Allerdings stehen koschere Weine auf der Karte, sowie Rum, Whiskey, Gin und Vodka, mit denen sich der Tag gut ausklingen lässt.
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Der Salon

Ein besonderes Flecken Raum versteckt sich im hinteren Bereich, der Salon. Eine Art schöneres Wohnzimmer, mit breiter Fensterfront zum Hinterhof raus, welches man für Events mieten kann. Aber der so gar nichts von einer kalten Eventlocation hat, Gott sei Dank. Hübsch gemusterte Stühle und fein abgestimmte Farben schmücken den Raum und verleihen ihm ein besonderes Flair.
Cafe Leonar Hamburg

Dieser ganz besondere Mix aus Tradition, Geschichte und Moderne, gespickt mit hervorragendem Essen und Herzlichkeit macht das Café Leonar zu einem ganz besonderen Ort. Die Stammgäste wollen, dass alles so bleibt, wie es ist. Wer kann es ihnen verdenken.
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Fakten

Café Leonar
Grindelhof 59
20146 Hamburg
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