Frischepost

Moin Ihr beiden. Für alle, die Euch noch nicht kennen. Wer seid Ihr und was macht Ihr?

Moin! Wir sind Eva und Jule und wir haben vor 3 Jahren Frischepost in Hamburg gegründet. Frischepost ist der Online-Hofladen für den transparenten und bequemen Wocheneinkauf direkt vom Produzenten. Wir liefern nicht nur die besten Produkte von regionalen Höfen, Manufakturen und Bäckereien zu den Verbrauchern in die Stadt, sondern schaffen darüber hinaus auch noch eine regionale Esskultur in Hamburg.

Warum Hamburg und nicht … ?

Jule: Hamburg ist eine weltoffene, vielseitige und wunderschöne Stadt! Ich bin auf einem Hof südlich von Lübeck aufgewachsen und fühle mich im Norden ziemlich wohl. Für mich ist Hamburg nicht nur objektiv die schönste Stadt Deutschlands, sondern einfach auch Heimat. Ich spreche die gleiche “Sprache” wie unsere Produzenten und habe durch meinen Vater ein gutes Netzwerk zu Landwirten aus der Region. Sicherlich ist die Akzeptanz dadurch höher – Du musst Dir in diesem Geschäft ein ganz schönes Netzwerk aufbauen, das wäre z. B. in München nicht so einfach für uns gewesen!
Eva: Wir schätzen in Hamburg nicht nur die große landwirtschaftlich genutzte Fläche im Umland (das Alte Land ist das größte Obstanbaugebiet Europas), sondern auch auf der Nachfrageseite ist Hamburg ein attraktiver Standort für Frischepost: Die Kaufkraft ist hoch und die Wege sind kurz. Außerdem ist die Stadt schon recht weit, was das Thema Elektromobilität angeht. Überall werden neue Ladestationen gebaut und auch das Leasing von Elektroautos wird gefördert.

Alles kein Zufall. Forst- und Landwirtschaft liegen Euch im Blut.

Jule: Ja, ich bin auch fest davon überzeugt, dass wir durch unsere Kindheit und Jugend in der Natur geprägt sind und somit nicht durch Zufall eine Geschäftsidee realisieren bzw. umsetzen, die unsere Naturverbundenheit widerspiegelt.
Eva: Ich bin direkt am Wald aufgewachsen und habe als Kind immer nur draußen gespielt. Ich liebe es daher auch zu unseren Produzenten rauszufahren und die tollen natürlichen Lebensmittel, die ich aus meiner Kindheit kenne, auch im Stadtalltag genießen zu können.

Unternehmertum aber auch. Was war Euch bei der Gründung besonders wichtig?

Eva: Mein Vater ist Unternehmer im Bereich Aufforstung/Alternative Energie und hat mich schon früh mit den Themen Klimawandel und der Wichtigkeit von der Dezentralisierung von Energie und Landwirtschaft konfrontiert. Genau wie mein Vater bin ich Überzeugungstäter und möchte meine Energie für etwas in meinen Augen Sinnhaftes einsetzen. Während meines BWL-Studiums hat mich der ständige und ausschließliche Fokus auf Profitmaximierung maßgeblich gestört, weshalb ich zusammen mit Jule auch die studentische Sozialunternehmerkonferenz SensAbiltiy ins Leben gerufen habe. Über dieses gemeinsame Thema haben wir uns auch kennengelernt.

Zu Eurem Namen gibt es eine schöne Geschichte mit der Deutschen Post.

Genau! Wir haben die Wortmarke “Frischepost” ein halbes Jahr vorm offiziellen Launch beim Deutschen Patent- und Markenamt angemeldet. Nur wenige Tage vor Ablauf der Widerspruchsfrist kam ein Brief von der Deutschen Post eingetrudelt – wir wurden aufgefordert, die Markennutzung einzustellen. Das war ein ganz schöner Schlag ins Gesicht! Aber das war einfach die erste Erfahrung, bei der wir gemerkt haben, dass man sich als Unternehmer nicht von allem abschrecken lassen und vor allem kämpfen muss! Eine Markenrechtkanzlei hat uns unterstützt und am Ende gab es eine saubere Abgrenzungsvereinbarung zwischen uns und der Deutschen Post. Solange wir also nicht in gelben Autos Briefe austeilen, ist alles in Ordnung. 😉

Man erfährt als Kunde viel über die Manufakturen, mit denen Ihr arbeitet, kann also auch hinter die Kulissen schauen.

Ja, das ist ja auch das, was uns so besonders macht und uns von allen anderen Playern auf dem Lebensmittelmarkt unterscheidet. Wir erzählen hinter jedem einzelnen Produkt in unserem Onlineshop die Geschichte. Und das sind nun bereits mehr als 1.300 Produkte von mehr als 200 Produzenten. Unsere Produzenten sind Bauern und Eigentümer kleiner Höfe, Manufakturen und Bäckereien, die ihre Betriebe meist seit Generationen führen, mit großer Leidenschaft bei der Sache sind und sich sehr stark mit ihrem Produkt identifizieren. Es sind in unseren Augen „Perlen“, nach denen wir suchen und uns zum Ziel setzen sie in der Stadt bekannt zu machen. Wir verstehen uns also als Kurator und als Vermarkter der Produkte. Die Produzenten profitieren nicht nur durch den neuen Absatzkanal, sondern auch durch bessere Preise (verglichen zum Großhandel) und durch Zeitersparnis. Denn die eigene Direktvermarktung ist für viele unserer Produzenten zeitlich und ressourcentechnisch sehr aufwendig – mit wenigen Joghurts und zwei Litern Milch in den 5. Stock einer Eppendorfer Wohnung zu liefern, lohnt sich für sie leider nicht.

Das Ihr ´ne ziemlich schlaue Kiste seid, haben auch Eure Kooperationspartner gemerkt. Haspa, Budni und das betahaus greifen Euch unter die Arme.

Ja, die Haspa und Budni schätzen vor allem unsere Dynamik und die Werte, die wir vertreten. Das färbt ab. 🙂 Wir wiederum profitieren von der Reichweite, von der jahrelangen Erfahrung der Unternehmen und von den zahlreichen stationären Standorten! Auch menschlich passen wir super zusammen.

Da das Umweltbewusstsein bei der Lieferung nicht aufhört, habt Ihr auch dafür eine Lösung.

Ja, wir liefern seit Tag 1 ausschließlich mit Elektrofahrzeugen aus. Außerdem setzen wir auf Mehrweg und Pfand – sowohl bei den Produkten als auch bei der Transportbox. Die Kombi aus Online und Mehrweg ist einzigartig, und prozess- und IT-technisch nicht gerade trivial. Wir haben trotzdem nie aufgegeben und sind unserer Überzeugung treu geblieben.

Scheinbar an alles gedacht. Gibt es trotzdem etwas, an dem Frischepost aktuell tüftelt?

Na klar! Wir hören niemals auf zu tüfteln. 🙂 Ganz aktuell haben wir 11 neue kiekmo Abholstationen in HASPA Filialen aufgenommen und die Lieferkosten in unserem Kernliefergebiet abgeschafft. Parallel bereiten wir vier große Frischepost Food Festivals vor, das Erste wird im Juni im Oberhafen stattfinden. Darüber hinaus planen wir einen stationären Frischepost Hofladen in der Stadt. Am besten mit einem kleinen Mittagsangebot aus unseren Zutaten. Und auch die Expansion in weitere deutsche Großstädte wird geplant und diskutiert!

Wo geht Ihr gerne essen und warum ausgerechnet da?

Jule: Ich esse gern Flammkuchen im gemütlichen Ufer, lunche im Klippkroog, trinke Wein und esse Käse im Weinladen St Pauli. Und wenn ich mir etwas richtig Gutes tue, dann gehe ich im Haebel essen. Alle Läden haben nicht nur eine sehr gute Küche, sondern sind auch supergemütlich, entspannt und haben coole und tolle Teams dahinter.
Eva: Ich mag unkomplizierte und authentische Läden wie die Pizzabande, die Kombüse, das Spajz, das Kraweel oder das Jimmy Elsass (draußen!). Richtig chic gehe ich eher selten essen, aber natürlich kann ich mich für richtig gutes Essen sehr begeistern.

Ihr macht die besten … ?

Jule: … pochierten Eier auf saftigem Schwarzbrot mit Avocado und Sprossen.
Eva: … den besten griechischen Salat. Und Popcorn – das schmeckt besser als in jedem Kino. 🙂

Bier oder Whisky?

Jule: Es gibt nichts Besseres als ein kaltes Bier zum Feierabend, am besten an der Elbe, wenn man einen richtig intensiven und anstrengenden Tag hinter sich hatte.
Eva: Natürlich Bier, damit geselle ich mich auch gerne zu Jule an die Elbe.

Fleisch oder Gemüse?

Jule: beides. Ich esse super gern ein saftiges Steak, eine krosse Bratwurst oder eine leckere Bolognese Soße. Aber alles in Maßen und vor allem folge ich seit 1,5 Jahren einer ganz klaren Regel: Ich esse Fleisch konsequent nur, wenn ich weiß, woher es kommt bzw. nachverfolgen kann, dass es meinem Anspruch von nachhaltiger Tierhaltung und Schlachtung entspricht. Und Gemüse ist etwas, worauf ich niemals verzichten könnte. Wenn Gemüse knackfrisch geerntet wird und gerade in der Saison ist, dann kann ich davon nicht genug bekommen. Meine absoluten Highlights sind Spargel, grüne Bohnen, Maiskolben und junge Kartoffeln.
Eva: Ich esse ebenfalls sehr bewusst und achte immer auf Qualität und Herkunft der Lebensmittel. Trotzdem bin ich leider nicht ganz so konsequent wie Jule und lasse mich auch mal von einem leckeren Fischbrötchen verlocken, ohne dass ich weiß, wie und wo der Fisch gefangen wurde.

Irgendwann ist auch ma´ gut. Wie und wo fahrt Ihr Euch in Hamburg runter?

Jule: Ich jogge gern um die Alster, fahre bei schönem Wetter mit dem Rad Richtung Dove Elbe (am besten zur Brombeeren Saison!) oder sitze mit einem Alsterwasser in der Strandperle an der Elbe.
Eva: Generell bin ich ein absoluter “Sommer Mensch”. Wenn nur ansatzweise die Sonne scheint, kann ich mich nicht mehr drinnen aufhalten und trommle meine Freunde zusammen. Am liebsten halten wir uns an der Elbe, in Ottensen und in St. Pauli auf und grillen im Schanzen/Wohlers/Entenwerder … Park. Im Winter gehe ich gerne ins Thalia Theater oder Abaton Kino.
Frischepost

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Verlosung

„Wir finden, allein das drüber Reden macht Appetit auf die toll gefüllten Boxen. Deswegen verlosen wir drei dieser köstlichen Spargelboxen – frischer Spargel für alle! Dafür verratet uns doch bis Sonntag in den Facebook Kommentaren, was Ihr am besten am Herd könnt! 🙂

Achtung! Der Gewinner muss im Liefergebiet wohnen, bzw. kann eine kiekmo Abholstation nutzen. Evtl. kommen noch Liefergebühren + Pfand auf den Gewinn dazu. Infos zu Lieferung/FAQs gibt es hier.