Coco Collmann

Woche 1-2

Wir starten easy. Drei Tage Ernährungsprotokoll führen, sonst ändert sich in Woche 1 nichts. Die Analyse ergibt: Ich esse zu wenig, mein Zuckerkonsum ist im grünen Bereich, die Makros, also die Verteilung von Kohlenhydraten, Protein und Fett hingegen nicht. Wie die aussehen soll, erklärt mir Coach Coco Collmann. Bunte Diagramme tun sich auf, ich frage nach, bis ich sie verstanden habe. Woche 2, das Trainingslager beginnt. Mit der „Null“ Woche, wir leeren die Speicher. Keine Kohlenhydrate, keine Milchprodukte, kein Zucker. Dafür die doppelte Ration Gemüse, Fisch, Fleisch, gesunde Fette. Wir bekommen Lebensmittel an die Hand, die immer im Haus sein sollten. Eier, Avocados und Kaffee sind mir geblieben, sie werden meine besten Freunde.

Die Mandelmilch Krise
Ich wohne inzwischen im Supermarkt. Bin ständig einkaufen. Woche 2 läuft zunächst super, nach sechs Tagen der erste innerliche Ausraster im Laden. Stunden des Glücks Kleingedrucktes auf Verpackungen lesen. Immer auf der Suche nach Erlaubtem. „Na, immer noch da?“, fragt ein Mitarbeiter. Ja, man! Die Laune auf Null, mein Konto auch. Gutes kostet. Mandelmilch drei Euro? In jeder sind Zucker oder Streckmittel? Gehts noch?! Es wird noch absurder. Zuckerfreie kostet mehr. Ich werde irre. Ob der Preise und der Unlogik. Aus Herstellersicht nicht unlogisch, sondern Kalkül. Mit den Themen Gesundheit und Unverträglichkeiten Geld machen. Und zuckerabhängig. Süß schmeckt, will man immer wieder und somit auch das Produkt. Schlussendlich finde ich eine Range an Nussmilch ohne alles, der Rest findet sich ebenfalls.

No Sugar Challenge
No Sugar Challenge

Woche 3

Ich bestehe gefühlt nur noch aus Leinsamen. Dem aktuellen Kokos-Mandel-Porridge geschuldet. das schmeckt, aber will ich das jeden Tag? Abwechslung naht. Ab jetzt füllen wir die Speicher mit „guten“ Carbs wieder auf. Quinoa, Süßkartoffeln, Hafermilch, später Beeren. Was ich auf jeden Fall will, ist die neue Energie. Schubrakete! Wie angeknipst fliege ich durch den Tag, hab schlimm gute Laune, alles läuft auf Hochtouren. Das wöchentliche Körperprotokoll fragt mich ab: Was hat sich verändert? Körper, Stimmung, Konzentration? Up! Beim Sport bemerke ich nach einer Woche ohne Milchprodukte deutlich mehr Flexibilität. Nach Rücksprache erklärt sich, woran das liegen könnte. Trotzdem meine Blutgruppe Milchprodukte verträgt, wie mir die Analyse dazu verrät, könnte zuvor eine Übersäuerung der Muskeln schuld gewesen sein. Ich liebe Käse. Wohl zu sehr. Außerdem bestätigt sie: Ich brauche Fleisch! Meine Blutgruppe wandelt das direkt in Energie um, fehlt mir die, fordert sie es ein. Die Antwort auf die Frage, warum es mir manchmal regelrecht nach Fisch und Rindertatar durstet. Einer der stärksten „Aha“ Momente während der Challenge. Und ich merke, dass regelmäßig Ausdauersport mehr Energiezufuhr benötigt. Ich erhöhe die Kohlenhydrate während der Sporttage etwas und habe tierisch Lust auf Klassiker, wie gefüllte Paprika mit Hack und Reis. Vollkornreis versteht sich.

Woche 4-5

Woche 4, ich werde krank. Ein Virus geht um, dennoch fühle ich mich ganz okay. Außerdem durchkreuzen auf der Zielgeraden in Woche 5 Jobtermine inklusive Food- und Drinktasting den Plan. Bereits im Endspurt tut das der Kur zum Glück keinen Abbruch. Zumal ich mich zurückhalte, insbesondere beim Alkohol, auf den ich keinerlei Lust habe. Keine Kopfentscheidung, der Körper stellt sich offensichtlich um, hat kein Verlangen danach. Umso weniger Zucker er bekommt, umso weniger will er ihn. Schlauer Körper.
Coco Collmann

Und nu?

Hänge ich noch zwei Wochen dran. Die Effekte sind zu positiv, als dass ich direkt zurück möchte. Meine Ernährung war zuvor zwar kein Desaster, die letzten Wochen aber eine ganz andere Nummer. Die erste Neapolitanische Pizza danach? Okay. Nur okay? Ja, gefühlt nur halb so gut wie erwartet. Interessant! Mein Porridge kickt inzwischen mit Hafer im Mix und ich mache Hummus und Brot nun einfach selbst. Habe gelernt, welche Produkte andere gut ersetzen, wo Fallen lauern und mein Bewusstsein für Ernährung und Kochen wieder geschärft. Das war das Ziel, der Mix machts. Die zweite Pizza war übrigens der Himmel.

Fakten

No Sugar – Eat clean, Eat real
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