Terrasse der Bullerei Hamburg
An einem eingedeckten Tisch mit Gläsern und Besteck Platz nehmen – allein das ist nach dem langen Lockdown schon Gold wert. Den hat die Bullerei Hamburg sinnvoll für die Renovierung von Restaurant und Terrasse genutzt. Reichlich Holz wurde dafür verarbeitet, das jetzt die Plätze unter freiem Himmel mit Blick ins Grüne entlang des Geländers und Pflanzen einrahmt. Den Deluxe Platz bildet eine kleine Empore mit weichem Teppich – das ist kurz vor Schuhe ausziehen. Klar, dass wir hier sitzen. Vor Wind und Wetter schützt das bereits erwähnte Dachzelt, unter dem es sich gemütlich essen lässt – und hervorragend dafür geeignet ist, mal für sich zu sein. In naher Zukunft übernimmt dann eine Markise den Job. Insgesamt gibt es reichlich Abstand und Platz, der noch gar nicht ausgeschöpft ist.
Karte und Konzept
Nach Wiedereröffnung des Restaurants im letzten Jahr konnte das gerade mal drei Wochen öffnen, bevor der nächste Lockdown kam. „Daher haben wir überlegt, wie wir die Terrasse bespielen, solange das Restaurant noch geschlossen ist. Es gibt jetzt einen Mix aus Deli und Restaurant und beiden Konzepten, insgesamt ist die Karte nur etwas kleiner“, erzählt Frank. Die berühmte „Bolo“ darf nicht fehlen, kann jetzt aber auch vegetarisch aus fermentierten Pilzen. Ebenso die neuen Cuban Sandwiches, die aus der To go Karte stammen. Steaks wie Rinderfilet oder Entrecote kommen mit üppigen 300 Gramm vom Grill und Starter zum Teilen „Aufn Tisch“.
Pflichtbewusst wie wir sind, testen wir aus jeder Ecke etwas und wählen Filet mit Salsa Verde, gebratenem Spargel, Tornado Pommes und grünem Salat. Das Sandwich „Cuban Spicy Griller“ auf Brioche Brot mit Mais, Chinakohl und Bacon Jalapeno Wurst, so wie das dringend empfohlene Tartar aus Rinderkeule mit, Achtung, flambierter Hollandaise und Bratkartoffelsalat. Uff. Zu all dem passt ein Bier, genauer „Bulle voll Bier“, ein von Überquell extra für die Bullerei Hamburg gebrautes Bier in kleiner Flasche. Und hausgemachte Limos mit Zitrone und Rosmarin, als frischer Gegenpart zum eher deftigen Menü.
Scharf oder mild
Wie so oft gilt der erste Handgriff den Pommes. Die haben ihren Namen verdient – goldbraun und dick, außen kross, innen zart. Können sonst nur die Belgier. Wie das Sandwich schmeckt, kann man sich vorab schwer vorstellen. Griller, Mais, Tomatensalsa, Chinakohl und Röstzwiebeln stellen sich aber als starke Kombi heraus und verschmelzen miteinander. Mag man es sonst, wenn einzelne Zutaten erkennbar sind, ist das hier genau richtig so. Nach einigen Bissen verstehen wir die Frage vom Service, ob wir es „scharf oder mild“ wollen und sind dankbar für „mittelscharf“. Das Filet ist auf den Punkt zart gegrillt, genau wie der Spargel, der irgendetwas an sich hat, was wir nicht erraten aber mögen. Grüne Salsa Verde und Salat dazu, passt. Gespannt picken wir die Gabel ins Tartar mit gratinierter Hollandaise Haube – und bereuen es nicht. Das Fleisch leicht stückig, die Soße schmiegt sich an. Würden wir auch tun.
Zufrieden lehnen wir uns zurück, nippen am Getränk und stellen fest, das fürs „Immortal by Chocolate“ leider kein Platz mehr ist. „373% Schokolade“ – wird nachgeholt beim ersten Restaurant Besuch.
Fakten
Bullerei Hamburg
Lagerstraße 34b
20357 Hamburg
Öffnungszeiten: Mittagstisch Deli + Terrasse Mo-Fr, 12-17 Uhr
Abendkarte Restaurant + Terrasse Mo-So, ab 17 Uhr
Reservierungen unter Bullerei.com oder info@bullerei.com
Corona Bestimmung: Im Innenbereich wird ein tagesaktueller negativer Schnelltest benötigt, Teststudio vor Ort unter schnelltest-hamburg.de (Sternschanze) buchen
