Der Plan stand fest. Am ersten sonnigen Tag schwingen wir uns aufs Rad und fahren zu einem der Spots auf unserer Liste. Wer konnte denn ahnen, dass wir hier erstmal nicht wegkommen? Schon auf dem Weg zum Hotel Oderberger gibt es viel zu gucken. Und so flanieren wir stattdessen durch Prenzlauer Berg, teilen Aprikosen-Croissants mit Spatzen, essen neapolitanische Pizza mit David Bowie und finden hier, Ecke Oderberger Straße und Kastanienallee ein Vintagekleid im BH 90210 Look, wie wir es uns vorgestellt hatten. Nach nur ein paar Stunden im Kiez sind wir verliebt.

Hotel Oderberger und Stadtbad

Charme kann auch unser Hotel. Auf weitem Flur stehen wir vor mintfarbenen Holztüren hinter Glas und gekachelten Wänden mit Seifenschale. Relikte einer Zeit, in der das Haus noch Stadtbad und ein eigenes Badezimmer Zukunftsmusik war. Einmal die Woche kam man her, buchte einen Zeitslot und verschwand in einer der Kabinen mit Badewanne. Das Wasser wurde im Heizkesselraum befeuert, der heute das loftartige Restaurant ist. Genau gegenüber sitzt Barbara Jaeschke eines Tages im Büro ihrer Sprachschule und guckt auf das denkmalgeschützte Haus und beginnt 2012, daraus ein Hotel zu machen. So wie sie es später mit der Villa Bleichröder auf Usedom tut. Und auch das geschlossene Stadtbad, dessen Bauweise an das alte Rom erinnert, erfährt ein Comeback.
Hotel Oderberger Terrasse

Hotel Oderberger Badezimmer

Frühstück und Fahrradtour

Der nächste Tag beginnt nass. Nach gestern ist das nur fair, spielt uns sogar in die Karten, denn auf diese Weise genießen wir die kleine Tee- und Kaffeebar des “Comfort Zimmer” direkt am Bett. Gefährlich gemütlich, sofern man nicht das reichhaltige Frühstück verpassen will: Eierspeisen, Porridge mit Pflaumenkompott und frische Waffeln. Dazu Tee und beerige Smoothies. Die hausgemachten Salate und alles andere vertrösten wir auf morgen und wählen einen Platz mit Aussicht auf der oberen Loft-Etage. „Wird’s dahinten schon hell?“ Genüsslich kauend ordern wir gedanklich schon mal ein Rad der hoteleigenen Fahrradflotte und greifen uns noch eins der frischen Brötchen als Proviant.

Das erste Ziel liegt typisch Berlin weit entfernt: In knapp 40 Minuten geht’s von Prenzlberg über Tempelhof nach Neukölln zur Orangerie, die inmitten des barocken Körnerpark liegt. Nach einem Stück veganen Kuchen auf der Terrasse weiter nach Westen für eine Portion Königsberger Klopse im Kuchel Eck, die wir quasi am Scheideweg vor den Schildern Wilmersdorf und Prenzelberg stehend, doch aufs nächste Mal schieben. Drei Stunden Restaurant-Hopping auf Rädern macht zwar richtig Laune, aber jetzt wird es wirklich Zeit fürs Stadtbad.

Kaminzimmer und Bar

„Das Bad hat schon zu?!“ Dank all dem Entertainment haben wir schlichtweg vergessen, die Öffnungszeiten zu checken. „Keine Sorge, Sie können auch nach dem Check-out noch rein.“ Grund genug zum Anstoßen. An der Bar des Kaminzimmer mixt Feline einen schottischen Scotch mit Orangenmarmelade und Rauchnote. Den probieren wir, stellen aber fest, ein Pisco Sour passt uns besser. Kein Problem für Feline und so verbringen wir den Abend gemeinsam mit guten Gesprächen und in ungezwungen-netter Gesellschaft.

Die schaut übrigens regelmäßig vorbei, ohne selbst Hotelgast zu sein. Das geht und gilt genauso fürs Stadtbad, in dem wir vor unserer Abreise endlich abtauchen und uns mitten in Berlin wie im alten Rom fühlen.
Hotel Oderberger Appartment

Hotel Oderberger Kaminzimmer in Oderberger Hotel, GLS Sprachenzentrum

Hotel Oderberger Stadtbad

Fakten
Hotel Oderberger
Oderberger Straße
10435 Berlin

Entdecken: Barista Kaffee und gefüllte Croissants, Kuchel Eck Bodenständige Küche und Königsberger Klopse, Orangerie Gartencafé im Körnerpark, Il Giradischi Italiener mit Vorliebe für Musik, Vinyl und David Bowie, Loretta Vintageshop und Wiedersehen mit Dylan Mckay

Der Beitrag entstand mit freundlicher Unterstützung des Hotel Oderberger

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