Der Traum

Die Werbeagentur war es jedenfalls nicht. „Das war nie mein Ding, vom ersten Tag an nicht mein Glück.“ Nach ein paar Jahren als Grafikerin und Texterin kam der große Knall und die zwei Jahre lange Vorbereitung mit Gründerberatung und Ladensuche begann. „Ich habe zwar eine Barista Ausbildung gemacht, bin aber ansonsten neu in der Gastro. Aber die Idee davon war immer im Hinterkopf.“ Natürlich ist keine Planung ohne Stolpersteine, natürlich wurde es nicht die erste Location, die man im Blick hatte, aber das sollte wohl alles so sein. Schön ist es hier, sowohl vor dem Café in der Sonne, als auch drinnen. KROPKA heißt übrigens „i-Tüpfelchen“ auf polnisch. Warum das so passend ist, merken wir gleich.

Liebe fürs Detail

Gleich ins Auge sticht das Interieur. Eher dunkel gehalten, in Petrolfarben, warmen Holzmöbeln mit klarer Linie, kombiniert mit alten Fliesen. Jede davon ist selbstgeklebt, überall steckt Herzblut drin. „Die Einrichtung, das bin ich – alles was mir selbst gut gefällt. Habe mal hier, mal da was zusammengesucht, im Internet, auf Flohmärkten. Und hab meine Freunde verrückt gemacht, 100x angerufen und gefragt: „Passt das Blau zu dem Grün?“, erzählt sie lachend. Können wir uns gut vorstellen. Dem eigenen Baby zieht man halt nicht irgendwas an. Selbst vorm basteln ließ sie sich nicht abhalten, das schöne Mobile über dem Wickeltisch für die Lütten – Handarbeit. Das gefiel offensichtlich auch anderen so gut, dass es nun leider weg ist. „Das trifft einen doch sehr. So etwas zu klauen… auch, weil man soviel Liebe reingesteckt hat.“ Jemand anderes hatte sogar einen Schrauber dabei, um ein Objekt seiner Begierde mitzunehmen. Spricht umso mehr für Katrins guten Geschmack. Galgenhumor ist vielleicht die beste Methode, damit umzugehen.

Haltung und Herstellung

Der gute Geschmack zeigt sich auch in der Karte. Die gute alte Stulle findet sich hier. „Ein Stullenladen sollte es immer sein, schon lange vor dem Trend. So ein frisches Butterbrot macht ein wohliges Gefühl, da braucht es gar nicht viel zu.“ Apropos Butter. Übrig gebliebene Kräuter werden zu Kräuterbutter, alles wird verwertet, nichts verschwendet. Für den Kaffee unterwegs stehen z.B. „Keep Cups“ im Regal, wiederverwendbare Becher. Auf alle Produkte und deren Herkunft wird großen Wert gelegt. Das Brot ist traditionelle Backkunst von „Der Holzofenbäcker“ aus Kiel. Schmeckt man sofort, so saftig, wie das ist. „Qualität, Geschmack und Chemie haben einfach gepasst. Außerdem steht er auch aufm Isemarkt, quasi ein Weg.“ Der Käse stammt von der Bio Hafenkäserei, der Kaffee aus der kleinen Inhabergeführten Rösterei „Neues Schwarz“ aus Dortmund, „da, wo ich herkomme“.

Das Essen

Klingt alles gut und macht die Wahl zur Qual. Da es spät am Mittag ist, bestellen wir Lunch. Ofenwarme Spinat-Feta Quiche, Sommersalat aus Thymian Hühnchen mit Dip und Himbeer Dressing – jetzt schon Bestseller – und „Key West Lime Pie“. Unser Durst wird mit selbstgerührter Holunder-Basilikum-Limetten Limo gestillt. Lecker. Wie der Rest. Die Quiche ist locker, das Huhn würzig, das Dressing fruchtig. Der Kuchen schön „schlonzig“ – jene Konsistenz, die Kuchen köstlich macht. Saftige zwei Schichten, Limettenfüllung mit Haube. Die Gerichte hecken Katrin und Küchenfee Colia zusammen aus. Wobei Katrin öfter mal aus der Küche gescheucht wird. „Viele Gäste sind tatsächlich eher klassisch unterwegs. Eine Roulade macht man sich ja nicht so oft selbst, will sie aber. Die Leute lieben das, nehmen das voll gut an!“

Wir fühlen uns ertappt und sehr wohl hier. Nächstes Mal nehmen wir genau die. Und das Chili con Carne. Oder kommen zum frühstücken, weil wir Rühreier auf Brot Liebhaber sind und dabei gern im Sessel versacken. Schön, wenn man die Qual der Wahl hat.

(Schöne News: ein Gast hat dem Kropka inzwischen ein neues Mobile geschenkt & gebastelt:)

Fakten

KROPKA
Eppendorfer Weg 174
20253 Hamburg

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