Musik ist die wohl universellste Sprache, direkt danach kommt aber das Essen, vor allem auch das gemeinsame Essen. Sich an einem Tisch zu versammeln und wundervolle Gerichte gemeinsam zu genießen, hat in vielen Ländern einen noch weitaus höheren Stellenwert, als in Deutschland. Aus einigen dieser Länder kamen Geflüchtete nach Deutschland, die in dem Refugees Welcome Kochbuch der Kiezküche nun Rezepte ihrer Heimat präsentieren. Es geht allerdings nicht nur um die Zutaten der fremden Gaumenfreuden, auch die Menschen dahinter werden vorgestellt.

In Interviews kommen außerdem Prominente wie Dunja Hayali, Bela B oder Neven Subotić zu Wort und verschiedene Hamburger Initiativen, die sich ebenfalls für Geflüchtete einsetzen, werden vorgestellt.

Refugees Welcome bietet einen leichten Einstieg zu Gerichten, von denen man einige schon kennt, aber vermutlich nicht allzu oft selbst gekocht hat. Das Ganze ist schön illustriert und fotografiert. Zum „auf den Geschmack kommen“ haben wir das Rezept für den eritreischen Schmortopf Tsebhi Quanta hier in Petto.

Das Buch gibt es natürlich online zu kaufen, aber auch in diversen guten Buchhandlungen. Der gesamte Gewinn wird an das soziale Projekt des FC St. Pauli „Kiezhelden“ gespendet.

Auf den ersten Blick ein ganz normales Gericht, tatsächlich ist der Schmortopf aber die Königin der eritreischen Gerichte. Denn man bereitet ihn nur für diejenigen zu, die man schätzt und liebt. Unser Rezept ist von Philmon, einem Krankenpfleger aus Maidma.

Tsebhi-Quanta_2

Zutaten für 4 Personen

250 g Zwiebeln
etwas Öl zum Anbraten
1-3 EL Chilipulver
300 g geschälte Tomaten oder Tomatenmark
300 g Dry Meat (fertiges Trockenfleisch, klein geschnitten, aus dem Afro-Shop)
oder 800 g Rinderrouladenfleisch zum Dry Meat selber machen
1 TL Salz
etwas Knoblauch
etwas Butter

Zubereitung

Die Zwiebeln schälen und kleinschneiden. Dann in einer Pfanne so lange in Öl anbraten, bis sie hellbraun sind. Je nach gewünschtem Schärfegrad etwas Chilipulver und die Tomaten dazugeben. Anschließend einen halben Liter Wasser hinzufügen, das Trockenfleisch mit dem Salz und etwas Knoblauch dazugeben, alles gut verrühren und auf kleiner Flamme köcheln lassen. Zum Schluss mit der Butter abschmecken und servieren.

Wer das Dry Meat selber machen möchte, schneidet dafür das Rouladenfleisch in dünne Streifen und mariniert es nach Belieben, zum Beispiel mit verschiedenen Gewürzen oder Sojasauce. Danach die Fleischstreifen gut ausgebreitet auf ein Backblech legen und bei 60° C im Ofen so lange trocknen, bis sie gut durchgetrocknet sind. Nach der Zubereitung des Dry Meats den Schmortopf wie oben beschrieben kochen.