Dove Elbe – Entenwerder1

Diese Fahrradtour ist leider kein Geheimtipp mehr. Es ist einfach zu schön hier, so was spricht sich herum. Gleich am Startpunkt Deichtorhallen merkt man – die Idee hatten auch andere. Macht aber nichts, denn Platz ist genug auf der Oberhafenconnection, die ganz ohne Autoverkehr zum Entenwerder Park führt. Hier liegt das Entenwerder 1. Das schwimmende Ponton-Café ist einer der schönsten Spots Hamburgs. Pinke Flaggen flattern im Wind, Sitzplätze mit freier Sicht aufs Wasser. Und keine Sorge, hier wackelt nix. Außer unserer nackten Füße auf der Balustrade. Wir starten hier mit Frühstück und geben danach erst richtig Gas.

Wir biegen rechts auf Schleuse und Kaltehofer Deich ab. Als ob ein Schalter umgelegt wurde, beginnt hier die Natur. Wir fahren an Wiesen, Schafen und Naturschutzgebiet vorbei, am Himmel die berühmten Schäfchenwolken. Uns begleiten Grüppchen, Freunde, die an den Badesee wollen und Rennradfahrer, die trainieren. Irgendwem scheint das, zu schnell zugehen und hat mit Kreide „Stoppt den Rennradwahnsinn“ auf den Asphalt geschrieben. Na ja. Halb so wild die Lage und nunmal wie dafür gemacht. Aber haben wir Badesee gesagt? Yo, an der nächsten Straße biegen wir links zum Moorfleeter Deich und kurz darauf rechts beim Schild „Eichbaumsee“ ab, folgen dem Sandweg und erreichen den Wasserpark Dove Elbe mit Badesteg. Sofern wir nicht noch Halt an Pferdekoppel und Marmeladenstand machen. Ach, sammeln wir auf dem Rückweg ein und springen jetzt erst einmal vom Sattel ins Wasser. Die einzige Entscheidung, die wir heute treffen müssen: Arschbombe oder Köpper?

Fahrradtour in Hamburg

Blankenese – Lühmanns Teestube

Der Fahrradtour Klassiker führt zum Elbstrand, allerdings tief in den Westen nach Blankenese. Starten kann man fast überall entlang des Hafens, wir düsen ab den Landungsbrücken los, immer geradeaus gen Fischmarkt. Achtung, Falle. Geradeaus gehts weiter zum Anfang des Elbstrandes, ab da aber heißt es schieben. Auf dem oberhalb gelegenen Weg ist Radfahren verboten, ist auch viel zu eng entlang der hübschen Häuschen, die hier stehen. Also biegen wir rechts vorm Fischmarkt auf die Palmaille – und leider berghoch – ab, um weiter auf der Elbchaussee zufahren. Jetzt wird es hübsch, trotzdem es die Stadt noch nicht geschafft hat, hier einen Radweg zubauen. Also auf die Straße und die Aussicht auf Elbe und glitzernde Wasseroberfläche genießen. Wo ein Hoch, da auch ein Runter. Direkt am berühmten Jenischpark kommt eine der genialsten Abfahrten, die am Anleger Teufelsbrück endet. Den Schwung sollte man noch mitnehmen, denn schon geht es die Elbchaussee wieder bergauf. Belohnung kommt, versprochen.

Zwischen Dockenhuderstraße und Blankenese liegt der wäldliche Hirschpark, den unbedingt angucken und durchlaufen. Sich erschöpft auf die Wiese schmeißen geht zwar auch, verpasst man allerdings die spektakuläre Aussicht am Elbhöhenweg. Von wegen Hamburg hat keine Berge. Da langsam Hunger und Scones rufen, treten wir das letzte Stück in die Pedale und parken vor Lühmanns Teestube. Das Cafe, dass britische Tradition lebt, fährt im Garten Scones mit Clotted Cream und Pie auf, ist aber auch berühmt für sein Kuchen Gelage. Wie gesagt, wichtig. Den werden wir bergab (verdient) und auf dem Rückweg entlang des Strandweg und Segelschule eh wieder los. Nach dem Schwimmen versteht sich.

Fahrradtour in Hamburg

Wilhelmsburger Inselpark – Willi Villa

Ab in den Süden. War ein Song, ist aber auch Realität. Zumindest wenn das Ziel der Fahrradtour Wilhelmsburg heißt. Die Elbinsel auf der anderen Seite der Stadt ist mit dem Alten Elbtunnel verbunden und idealer Treffpunkt für die Tour. Per Fahrstuhl (Tipp: Hochkant passen mehr Räder rein) oder Treppe gehts abwärts und bei fünf Grad kälter ab durch den Tunnel. Auf der anderen Seite angekommen, warten breite Straßen und roughe Hafenkulisse, der Touristen Look ist weit weg. Brücken, die durch ihre Bauweise ordentlich Speed und Laune bringen, wie Höhe Ellernholzbrücke. Ab hier gehts mit einem Mix aus Deich, Industrie und Weite über Klütjenfelder Straße und Reiherstieg-Hauptdeich weiter gen „Dockville“ Gelände, das Festival dürfte inzwischen jedem (Hamburger) bekannt sein. Links ab, über Alte Schleuse, weiße Brücke und Bahngleis liegt der Inselpark. Ehemals zur Gartenschau angelegt, hat dieser inzwischen etwas wildes, ursprüngliches. Feste Sandwege, üppiges Grün und aus der Mitte entspringt ein Fluss. Gut, das ist ein Film, stimmt aber trotzdem.

Unser Ziel, Willi Villa Hamburg am Ende und auf der anderen Seite des Parks. Das Café versorgt nicht nur mit Schnittchen, sondern auch mit Kanus. Der breite Holzsteg ist Sonnen- und Ablegeplatz zugleich. Eh grad abgestiegen paddeln wir durch verwunschene Kanäle, zum Geschwister Spot Anleger, zischen ein Alsterwasser im Liegestuhl und plätschern in Ruhe vor uns hin. Und irgendwann auf dieser Seite durch Anlage und Georg-Wilhelm-Straße in die Stadt zurück. Aber jetzt noch nicht.

Die Fahrradtouren in Km

Deichtorhallen – Dove Elbe 17,9 km
Landungsbrücken – Blankenese 13,5 km
Alter Elbtunnel – Wilhelmsburger Inselpark 8,8 km

Fahrradtour in Hamburg