Tiffin Loop Rindermarkthalle

Ab dem 03. Juli 2021 ist es soweit. Tschüss Plastikbesteck und Strohhalme. Fast Food-Verpackungen und Wattestäbchen. Becher und Behälter aus Styropor. Fängt man einmal an alles aufzuzählen, fällt einem auf, wie viel Müll zum normalen Alltag gehört. Hier ein Kaffee zum mitnehmen, da etwas zu Essen auf die Hand und für später Zuhause – alles ist verpackt, meist wenig umweltgerecht und produziert Müll. Das will Tiffin Loop ändern.

Einwegprodukte aus fossilen Rohstoffen wie Rohöl sind das Problem. Landen sie in der Umwelt – und das tun sie, ein Blick auf die Straße reicht – halten sie sich dort Jahrzehnte. Kunststoffteilchen finden ihren Weg durch Wind und Wetter in Gewässer, werden von Fisch und Vogel verspeist, schaden Umwelt, Tieren und und auch unserer Gesundheit. In Zahlen klingt das so: 320.000 Einweg-Becher werden täglich in Deutschland verbraucht. 346.000 Tonnen Abfall durch Einweggeschirr produziert. 6,15 Millionen Tonnen Kunststoffmüll insgesamt angehäuft. Was tun?

Tiffin Loop Rindermarkthalle

Tiffin Loop in der Rindermarkthalle

Das neue Pfandsystem und Pilotprojekt Tiffin Loop in der Rindermarkthalle St. Pauli nutzen. Ab sofort, noch lange vor dem Verbot von Einweg-Plastik bieten Gastronomen und Partner Restaurants Essen zum mitnehmen in Edelstahlboxen an. Ohne Plastik, ohne Müll. Das System ist denkbar einfach. Man sucht sich Restaurant und Essen aus, bestellt die Tiffin Loop für 15,00 € Pfand dazu, isst, wo man möchte und bringt die runde Box das nächste Mal zurück. Anschließend beginnt das Ganze von vorn. Ein Kreislauf, eben „Loop“. Ganz ähnlich dem Kaffee-to-go Pfandsystem Recup, was sich inzwischen in der ganzen Stadt etabliert hat. Tiffin Loop soll folgen, wir starten den ersten Versuch.

Tiffin Loop Rindermarkthalle

Der Test

Wir verschaffen uns einen Überblick und laufen durch die Rindermarkthalle. Was gibt es, wer macht bereits mit? Neu dabei ist Çig Köfte, vegane Köfte. Die Köchin ist derart reizend, dass wir beschließen, das nächste Mal bei ihr zu essen. Der Herbst ist eingefallen, daher fällt unsere Wahl heute auf wärmendes Curry von Su-Ja und bunte Antipasti von Gaumengold. In beiden Fällen kommt eine Trennwand ins Spiel. Eine mobile Schranke, die die Box zweiteilt und Zutaten trennt. Macht Sinn. Manch Gastronom übt noch die richtige Taktik, wir befinden uns in der Pilotphase, alle üben noch. Was sofort auffällt – das Essen sieht in der Box appetitlicher aus, als in der üblichen Verpackung. Edelstahl steht ihm gut. Verschlossen wird Tiffin Loop per Deckel und Klammern, scheinbar dicht. Überhaupt macht der Mehrwegbehälter einen soliden Eindruck. Auch optisch fährt er Punkte ein. Wir sind gespannt, ob es das rote Curry ohne Abflug bis nach Hause schafft, sprich nicht ausläuft. Wir tragen es in der Hand, was gut geht, weil Tiffin zwar warm aber nicht heiß wird. Es gibt aber auch einen kleinen Tragegriff. Der Antipasti trauen wir etwas mehr zu und transportieren sie in gewagter Schräglage und voller Einkaufstausche. Muss sie abkönnen.

Tiffin Loop Rindermarkthalle

Fazit

Optisch angetan, sind wir auch von der Performance überzeugt. Nichts ist ausgelaufen, der Deckel hat gehalten, die Zutaten liegen immer noch separat voneinander. Wir greifen zum Besteck und essen in Ruhe. Wir schaffen nicht alles und deponieren den Rest im Kühlschrank für morgen. Anschließend waschen wir eine Box per Hand, die andere per Spülmaschine. Per Hand geht schnell, weil das Essen weder anbackt, noch das Material Gerüche angenommen hat. Und warum per Maschine? Auch hier gilt – muss sie abkönnen. Kann sie auch. Also nichts zu meckern? Das Pfand von 15 € ist für unseren Geschmack etwas zu hoch, da geht noch was. Die Box immer dabei zuhaben ist eine Umstellung, kommt der guten alten Tupperdose aber gleich. Insofern nicht neu und der Wandel kommt. Also gewöhnen wir uns besser daran.

Fakten

Tiffin Loop – Plastik-free Take Away
Rindermarkthalle St. Pauli, Neuer Kamp 31, 20359 Hamburg

Tiffin Loop Rindermarkthalle

Dieser Beitrag entstand mit freundlicher Unterstützung von Tiffin Loop

Mehr Beiträge über nachhaltigen Genuss und Ernährung